Am 16. Oktober feierten wir gemeinsam das zehnte Jubiläum des „Friedensfestes der Kinder Abrahams“ unter dem Motto „Miteinander wachsen – 10 Jahre Friedensfest der Kinder Abrahams“ im Plenarsaal des Neuen Rathauses Dresden. Vertreter:innen der drei abrahamitischen Religionsgemeinschaften – Christentum, Judentum und Islam – kamen zusammen, um einen Abend voller Musik, Texte, kreativer Beiträge und interreligiösem Austausch zu gestalten.

Im Anschluss an das vielfältige Bühnenprogramm bot der Informationsmarkt Gelegenheit für Gespräche, das Knüpfen neuer Kontakte und für Einblicke in die Arbeit zahlreicher Dresdner Gemeinden und Initiativen. Dabei wurde sichtbar, wie interreligiöse und interkulturelle Zusammenarbeit in Dresden gelebt wird. Auch wir von Wir sind Paten Dresden waren mit einem Projektstand dabei und konnten unsere Arbeit vorstellen, die vielen Fragen der Besucher:innen zu unserem Pat:innenschaftsprojekt beantworten und uns mit anderen Projekten austauschen. Das Projekt Wir sind Paten wird im Rahmen des Bundesprogramms Menschen stärken Menschen gefördert.

Wir haben uns sehr über das große Interesse am Ehrenamt sowie die Begeisterung über unser Engagement gefreut – ein Zeichen dafür, dass der Wunsch nach aktivem Miteinander in unserer Stadt groß ist!

Gerade in einer Zeit, in der Polarisierung und Unsicherheit oft den öffentlichen Diskurs prägen, wirkt ein Fest wie dieses als Gegenentwurf: Es schafft einen Raum für Begegnung und Dialog und setzt ein Zeichen für Toleranz, gegenseitiges Verständnis und Respekt. Das „Friedensfest der Kinder Abrahams“ wurde von der Integrations- und Ausländerbeauftragten der Landeshauptstadt Dresden, Kristina Winkler, in Kooperation mit dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, Dirk Hilbert, veranstaltet. Kristina Winkler hatte 2016 das Islamische Neujahr in Dresden ins Leben gerufen. Aus dieser Veranstaltung ist in der Zwischenzeit das interreligiöse Friedensfest der Kinder Abrahams geworden, bei dem Muslim:innen, Jüd:innen und Christ:innen in Dresden zusammenkommen und gemeinsam feiern.

Für uns war das Friedensfest 2025 insgesamt eine sehr bereichernde und schöne Erfahrung und wir danken allen, die diesen Abend so besonders gemacht haben!

Seit Mai 2024 engagiert sich Katharina bei Wir sind Paten Cottbus als ehrenamtliche Sprachpatin. Aktuell begleitet sie drei Frauen aus Ägypten, Syrien und Afghanistan beim Deutschlernen.

Nach eineinhalb Jahren in Cottbus wünschte sich Katharina eine sinnstiftende Tätigkeit neben ihrem Beruf, bei der sie Menschen persönlich begegnen, spannende Gespräche führen und neue Erfahrungen sammeln kann. Auf der Suche nach einem passenden Ehrenamt wurde sie über die Freiwilligenagentur Cottbus auf Wir sind Paten aufmerksam: „Ich war zunächst relativ offen und bin ohne feste Vorstellungen ins Erstgespräch gegangen“, erzählt sie. Schnell wurde klar, dass Sprachpatenschaften gerade besonders gefragt sind. Und die Idee, Menschen beim Sprachenlernen zu unterstützen, gefiel Katharina sofort. Entscheidend war für sie, dass es dabei nicht um klassischen Sprachunterricht geht: „Vorerfahrungen sind nicht zwingend notwendig. Es geht vielmehr darum, meine Mentees beim Erlernen und Anwenden der Alltagssprache zu unterstützen – zu erklären, wann man welches Wort verwendet und ihnen die Möglichkeit zu geben, die deutsche Sprache in echten Gesprächen zu üben.“

Seitdem trifft sich Katharina meist einmal wöchentlich mit ihren Mentees, im Café oder zu einem Spaziergang. Bei den Einzel- oder Kleingruppentreffen kann sie gut auf die individuellen Bedürfnisse der Frauen eingehen. Die drei Mentee sind sehr motiviert und bringen oftmals selbst Themen mit, die sie interessieren oder über die sie gerne sprechen möchten. Dabei geht es häufig auch um allgemeine Fragen und den Austausch über das Leben in Deutschland.

Dass die Mentees die Gesprächsinhalte selbst mitgestalten können, sorgt für lebendige Unterhaltungen und dafür, dass die Treffen allen Spaß machen. Durch das Üben von Alltagssprache in echten Gesprächen wächst nicht nur das Sprachgefühl, sondern auch das Selbstvertrauen, um die Sprache auch im Alltag anzuwenden. Die Angst vor Fehlern nimmt spürbar ab.

Dieser positive Effekt zeigt sich auch ganz konkret bei der Mentee Abeer. Abeer kommt aus Ägypten, studiert an der BTU Cottbus und besucht einen Deutschkurs auf C1-Niveau. Zu Beginn der Sprachpatenschaft fühlte sie sich jedoch noch nicht sicher genug, um ihre Deutschkenntnisse im Alltag anzuwenden und wich stattdessen oft auf Englisch aus. Durch die regelmäßigen Gespräche und das gemeinsame Lernen mit Katharina gewann sie Schritt für Schritt mehr Selbstvertrauen und spricht seither zunehmend Deutsch im Alltag. Heute fühlt sich Abeer beim Deutschsprechen deutlich wohler – und engagiert sich inzwischen sogar selbst ehrenamtlich als Dolmetscherin für Arabisch und Deutsch. Ihr Werdegang ist ein Beispiel dafür, wie aus Mentees häufig selbst engagierte Mitgestalter:innen werden, die ihre Erfahrungen an andere weitergeben.

 

Für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich auch als Sprachpat:in zu engagieren, möchte Katharina ermutigen:
„Die Anfangsscheu ist völlig unbegründet.“ Sie empfindet ihre Patenschaft als gegenseitige Bereicherung: „Ich erlebe wahnsinnig bereichernde Gespräche, habe bei unseren Treffen viel Spaß und gewinne immer neue Eindrücke. Und durch die Fragen und Erzählungen meiner Mentees lerne auch ich ständig etwas Neues dazu.“

Neben den regelmäßigen Treffen mit ihren Mentees freut sich Katharina auch über das Begleitangebot von Wir sind Paten Cottbus: „Das Patentreffen Ende letzten Jahres fand ich schön und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es ist toll, dass ihr als Patenbegleitung Veranstaltungen und Workshops anbietet – wenn ich es mir einrichten kann, nehme ich an diesen Formaten sehr gern teil.“

Wir freuen uns über dieses tolle Feedback und danken Katharina herzlich für ihr Engagement!

Wir sind Paten Chemnitz hat ein wöchentliches Sprachcafé ins Leben gerufen, um einen Ort der Begegnung und des sozialen und kulturellen Austauschs für Patenschafts-Tandems und daran Interessierte zu schaffen, in dem die Teilnehmenden gemeinschaftlich und niedrigschwellig ihre Sprachkenntnisse weiterentwickeln können.

Im Sprachcafé kommen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und mit verschiedenen Sprachniveaus zusammen. In lockerer Atmosphäre bei einer Tasse Kaffee entsteht Raum für alltagsnahe Gespräche, gemeinsames Lernen und neue Freundschaften. Für viele Teilnehmende steht dabei nicht die klassische Sprachförderung im Vordergrund, sondern die Möglichkeit, in einem angenehmen Lernumfeld Unterhaltungen auf Deutsch zu üben, sicherer in der deutschen Sprache zu werden und dabei neue Leute in ihrer Stadt kennenzulernen. Und genau das bietet unser Sprachcafé in Chemnitz: Kommunikation statt Unterricht. Das entspannte Lernumfeld hilft dabei, Angst vor Fehlern zu überwinden, die viele Sprachlernenden erleben.

Die Themen, über die gesprochen wird, entstehen oft flexibel aus den Vorschlägen der Teilnehmenden selbst. So können sie ihre Interessen und Perspektiven einbringen, wodurch das Angebot lebendig und spannend für die Gruppe bleibt. Dabei können sie ihre Aussprache und ihren Wortschatz verbessern, das Hörverstehen und die Reaktionsfähigkeit in der deutschen Sprache fördern und so sprachliche Sicherheit gewinnen.

Besonders freut uns auch, dass die freiwilligen Helfer:innen, die das Sprachcafé begleiten, Deutsch als Erstsprache sprechen. Das ist ein großer Vorteil, denn es ermöglicht authentische Gespräche und fördert das Vertrauen der Teilnehmenden in ihre eigene Sprachfähigkeit.

Das Sprachcafé ist nicht nur ein Ort zum Deutschlernen – es ist ein Ort der Zugehörigkeit, des gegenseitigen Respekts und der gelebten Vielfalt. Alle sind herzlich willkommen!

Rahim Egbaria lebt seit einem Jahr in Cottbus. Der gebürtige Palästinenser ist Arzt und absolviert derzeit seine Facharztausbildung in der Chirurgie an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem. Über die Freiwilligenagentur Cottbus kam Rahim mit unserem Team von Wir sind Paten Cottbus in Kontakt und unterstützt seitdem ehrenamtlich unsere Patenschaftstandems. Motiviert durch seinen Wunsch, nicht nur in seinem Hauptberuf medizinisch zu helfen, sondern sich auch ehrenamtlich sozial zu engagieren, entstand die Idee, einen praxisnahen Erste-Hilfe-Kurs anzubieten, der auf typische Notfallsituationen vorbereitet. So kann Rahim sein Fachwissen auch im Ehrenamt einbringen und Menschen im Alltag stärken:

„Ich wollte meine Erfahrungen weitergeben, neue Menschen kennenlernen und etwas Gutes tun“, sagt Rahim über seine Motivation.

In dem Kurs, der an drei Terminen stattfand, lernten die fünf Teilnehmerinnen, wie man sich am besten verhält, wenn sich eine Person verletzt – was muss zuerst geprüft werden und was sind die nächsten Schritte? Die Frauen haben dabei unter Rahims Anleitung lebensrettende Maßnahmen wie die stabile Seitenlage und die Herz-Druck-Massage gelernt. Beim zweiten Treffen ging es um typische Haushaltsunfälle wie Verbrennungen, Schnittwunden, Verschlucken und Vergiftungen und wie in den einzelnen Fällen vorgegangen werden sollte. Einen besonderen Fokus legte Rahim außerdem auf die Unterschiede bei der Ersten Hilfe für Erwachsene und Kinder. Zu jedem Treffen bereitete er außerdem eine Präsentation vor, die den Teilnehmerinnen anschließend zur Verfügung gestellt wurde, damit sie die Inhalte zuhause nochmals nachlesen und vertiefen konnten. Der Erste-Hilfe-Kurs war für alle Beteiligten mehr als nur ein Lernangebot, denn es entstand ein Raum für Austausch und gegenseitige Unterstützung. Auch für Rahim als Kursleitung war die gemeinsame Zeit sehr bereichernd:

„Ich habe viele neue Menschen kennengelernt, die Teamarbeit und Gemeinschaft schätzen. Wir haben Ideen ausgetauscht, neue Kulturen kennengelernt und gemeinsam eine schöne Zeit verbracht.“

Rahims Angebot ist ein Beispiel dafür, wie vielfältig sich unsere Ehrenamtlichen bei Wir sind Paten einbringen – von Sprachkursen, Hausaufgabenhilfe, Unterstützung beim Behördenkontakt bis hin zum Erste-Hilfe-Kurs – sowie auch dafür, wie positiv sich das Engagement auf alle Beteiligten auswirkt.

Wir freuen uns sehr, wie viel Freude Rahim an seinem Engagement bei Wir sind Paten Cottbus hat und dass er weiterhin ehrenamtlich bei uns aktiv sein möchte. Danke, Rahim, für dein Engagement, deine Expertise und deinen Einsatz für ein solidarisches Miteinander in Cottbus!

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